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„Geil! Danke!“: So war das Udo-Lindenberg-Konzert in der ZAG-Arena
24.06.2022 „Wir brauchen die Utopie!“: Rockikone Udo Lindenberg begeistert 10.000 Fans in der ZAG-Arena in Hannover – wenn auch mit 30 Minuten Verspätung. Bei seinem Auftritt wird der Musiker auch politisch.
Hannover. Die Udo-Lindenberg-Rakete ist wieder da! Wenn auch mit Verspätung: Ein Neustart der Bühnensysteme ist notwendig, das verschiebt den Konzertbeginn um eine gute halbe Stunde. Doch dann: 10.000 Passagiere in der ZAG-Arena jubeln, die „Udopium“-Tour ist endlich auch in Hannover angekommen. Es ist die erste Show der „Nachtigall“ aus Gronau, und obwohl eine Zusatzshow, ist sie bis auf wenige Karten ausverkauft. Am Freitag kommen dann noch mal so viele Lindenberg-Fans.
„Wir sind grandios empfangen worden. Danke Hannover! Und zurück auf der Bühne nach drei Jahren Entbehrung, Verzicht und Entzug“, ruft Lindenberg seinen Fans zu. Und denen geht es nicht anders, auch sie mussten lange warten. Seine Schuhe lässt er diesmal an, trotzdem blitzen die grünen Socken beim Tänzeln, wie bei seinem letzten Besuch in Hannover. Vor fast genau drei Jahren war das, rückblickend ein unbeschwerter Sommer.
Doch auch der Rausch der „Udopium“-Revue ist zurück. An die Konzert-Opener „Woddy Woddy Wodka“ und „Honky Tonky Show“ erinnern sich vermutlich nur die älteren Besucher. Aber gleich sein drittes Lied, „Mein Ding“, spricht hier und jetzt allen aus der Seele – „egal, was die ander’n labern“. Nonkonformisten und Idealisten sind seine Zielgruppe, Lindenberg gibt ihnen Kraft; das dazugehörige Album „Stark wie Zwei“ ist sein erfolgreichstes überhaupt.
Animierte Zeichnungen auf der Leinwand
Animierte Zeichnungen des Multitalents leuchten während des Konzerts über die große Bühnenleinwand und illustrieren lustig und manchmal auch ein bisschen frivol seine Songs. Es ist ein Feuerwerk einer Revue. Der 76-jährige Panikrocker ist glücklich, wieder auf Tour sein zu können. Die langen Monate des Lockdowns, als einziger Gast in seinem Stammhaus, dem Hotel Atlantic, waren einsam. Er schlich durch abgedunkelte Korridore und fühlte sich wie „Jack Nicholson in Shining“.
Das Panikorchester um Steffi Stephan, seinen Bassisten und Wegbegleiter aus Anfangstagen, und Jean-Jacques Kravetz, seinem langjährigen Keyboarder, ist für Lindenberg Bande und Familie zugleich. Bei einem seiner schönsten Lieder, „Das Leben“, spielt Carola Kretschmer ein leidenschaftliches Gitarrensolo. Leider ist sie die einzige Frau in der Band.