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Die volle Dröhnung „Udopium“

Wilder, schneller, lauter war da schon eher das Motto. „Ihr werdet abgehen wie Zäpfchen“ hatte Lindenberg, der in seinem „expressiven Leben“ nichts ausgelassen und auf der Suche nach Kicks und Wahrheiten so manchen Geist aus der Flasche gelassen hat, zu Beginn der Show versprochen. „Nimm dir das Leben und lass es nicht mehr los“ empfahl der Ex-Exzessor und servierte in einem Mix aus Kindergeburtstag, Italo-TV-Show inklusive Fernsehballett und Rockgerummse ein Best of seines Soundtracks für die Bunte Republik Deutschland.

Deutschrock mit Jazz-Feeling

Das bewährte Panikorchester samt Pustefix-Bläsern und Gesangsunterstützung durch die sehr präsenten Nathalie Dorra und Ina „Deine Cousine“ Bredehorn nahm sich mit reichlich Schmackes Hits wie „Sonderzug nach Pankow“, „Alles klar auf der Andrea Doria“ oder „Candy Jane“ als durchgeknalltes, nachpandemisches Wiederauferstehungs-Spektakel vor. Gitarristin Carola Kretschmer solierte messerscharf, im guten, alten Deutschrock steckte endlich auch live wieder Jazz-Feeling, und die „Reeperbahn“ wurde als epische rote Meile ausgerollt.

Das Publikum aus dem wilden Süden feierte den coolen Alten aus dem Norden frenetisch. Mit dem gülden glänzenden „Eldorado“ gingen die Emotionen im Zugabenteil noch einmal richtig hoch. Als sich der heiße Greis dann auf seiner Himmelsfähre ab durch die Mitte in die Lüfte schwang, war eines wohltuend sicher: „Hinterm Horizont geht’s weiter.“

Text: Udo Eberl
Fotos: Tine Acke

Quelle: Stuttgarter Zeitung, 30.05.2022

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