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Hamburgs neuer Ehrenbürger: Udo Lindenberg hat sein Ding!

Der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hält seine zweite Laudatio an diesem Tag: „Seit über 50 Jahren ist Hamburg Ihre Wahlheimat. Sie sind ein Urgestein der Hamburger Musikszene, gestartet im legendären ,Onkel Pö‘, dem Mittelpunkt des Hamburger Jazz der 70er-Jahre, dem Sie die erste Zeile des ersten Liedes Ihres ersten Erfolgsalbums ,Alles klar auf der Andrea Doria‘ gewidmet haben. Rock auf Deutsch: Das war damals neu und hat den Nerv der Zeit getroffen. Mit Ihrer Musik und Ihrer Persönlichkeit sind Sie weit über Hamburg hinaus bekannt geworden – einer der erfolgreichsten Künstler unseres Landes.“

Den Blick von Hamburg aus weit über den Horizont gerichtet, hält Lindenberg Zeit und Geschehen im Blick, setzt Impulse in Kultur und Politik für eine bessere Zukunft aller. Damals wie morgen. „Seit Jahrzehnten engagiert sich Udo Lindenberg gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Diskriminierung. Er zeigt Haltung und spricht vielen Menschen aus der Seele, mit bewegenden Worten, mit Lebensfreude, Leidenschaft, einem einzigartigen Stil und einem Hauch geheimnisvoller Magie“, fasst Tschentscher Lindenbergs Werk und Wirkung zusammen und verspricht dem „Ehrenmann“: „Heute ist die Zeit für einen Eierlikör.“

Das ist so langsam ganz nach dem Geschmack von Ehren-Udo, der seine Urkunde bekommt und sich bei allen Anwesenden bedankt: „Ich bin tief bewegt und schwer gerührt“, sagt er mit Blick auf viele Freundinnen und Freunde. Er weiß nicht genau, was er sagen soll, also:

„Rock‘n‘Roll ohne Protokoll“. Trotzdem erwähnt er höflich alle Anwesenden und erzählt noch mal seinen Hamburg-Werdegang. Wie bei jedem Anlass übernimmt der Astronaut jetzt endgültig die Steuerung. Er singt selber „Wozu sind Kriege da?“, bevor der Gospel Train zum Hit-Medley anstimmt. Dann geht es hinter dem „Horizont“ weiter, gesungen von einem der besonders populären Hamburger Abteilung der weitläufigen Panik-Family: Johannes Oerding zollt seinem Vorbild Tribut.

Und der Abend im Rathaus wird noch bunter. Auch Kiez-Kultur-Schrittmacher Corny Littmann dankt dem Mann, der immer für guten Bar-Umsatz in Cornys Etablissements sorgte. Auf der „Reeperbahn“. Zweimal hatte Udo dem Kiez unter diesem Songtitel Denkmäler gesetzt. Ein kritisches, melancholisches auf der Beatles-Melodie von „Penny Lane“ 1978 und ein hymnisches, feierliches 1989. Gaststar Jan Delay singt im Rathaus die zweite Version. Denn Udo Lindenberg ist ja Optimist. Hoffen wir, dass sich sein Traum erneut erfüllt: Gitarren statt Knarren.

Text: Tino Lange
Fotos: Tine Acke

Quelle: Hamburger Abendblatt, 07.09.2022

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