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Udonauten Logbuch

Hinter den Kulissen

24.10.2008 | Kommentare [1]

einer Rock-Show dieser Kategorie arbeiten über 60 Menschen, die die unterschiedlichsten Tätigkeiten ausüben: vom Gitarren-Roadie bis zum Rigger (Industriekletterer), im Catering und an den Mischpulten.

Und fast alle sind Spezialisten auf ihrem Gebiet, denn „bei einer Produktion dieser Größenordnung ist kein Platz für Anfänger“, so Volker Scherz, der Video-Regisseur. Er ist für die Projektionen und für die Bildmischung der Live-Kameras zuständig, die das Bühnengeschehen so einfangen, dass trotz der Größe der Hallen eine Intimität zwischen Künstler und Publikum entsteht. Mit Udo geht das super, sagt er, denn er hat die Kameras „als Spielzeug für sich entdeckt“. Die Foto- und Video-Einspielungen erscheinen auf den vier riesigen LED-Wänden, die über der Bühne hängen und auch per Fernsteuerung hin- und herbewegt werden können: aus tausenden kleinen LED-Lampen werden die Bilder zusammengesetzt. Es kam schonmal vor, dass eine Wand ausfiel, weil einer der vielen Helfer vor Ort eines der vielen Kabel nicht hundertprozentig sicher mit allen anderen verbunden hatte. Dann flitzen die Experten los und beheben den Fehler, innerhalb von zwei bis drei Minuten. Und jeden Abend gibt’s eine Feedback-Runde, wo inhaltlich und technisch überprüft wird, was man noch verbessern kann. Ein permanenter „working progress“, und die Show ist jeden Abend anders.

Günther Jäckle ist der Schöpfer des Wunderwerks: er hat das gesamte Bühnendesign entworfen und die Ideen von Udo gemeinsam mit seinem Expertenteam umgesetzt. Auch das komplette Lichtdesign stammt von ihm. Wenn Udo sagt „grünes Detektivlicht“, macht er sich an die fachliche Planung und gibt die konkreten Anweisungen an die Techniker. Handwerk und Kunst gehen Hand in Hand. „Selten, dass alles so rund läuft“ wie bei dieser Show, so der Bühnendesigner, der seit Jahrzehnten für die größten Rockshows Deutschlands verantwortlich ist: sein Team konnte er sich selbst zusammenstellen, das schon frühzeitig in die Dramaturgie der Show involviert wurde, als es noch darum ging zu entscheiden, welche Songs gespielt werden - was auch für die Recherche der „Visuals“ sehr wichtig war, und der Statikingenieur machte sich an die Berechnungen für den Astronauten-Lift. „Man könnte Udo auch mit vier weißen Neonröhren auf die Bühne stellen, weil er so ein Charakter ist und eine besondere Ausstrahlung hat“ - will man aber ja nicht, und deshalb war Udos Wunsch die Grundlage für alle Überlegungen. Was der Künstler will, ist oberstes Gesetz für die „Himmelslicht-Architekten“, wie Udo sie nennt. Und obwohl die Bedingungen, unter denen alle Beteiligten arbeiten, ziemlich hart sind (wenig Schlaf, immer hochkonzentriert, immer unterwegs), ist die Stimmung im Team super – weil es mehr als nur ein Job ist, sondern mit Musik und dadurch mit Emotionen verbunden. Für Günther Jäckle ist klar: das schönste Licht hat er zu den beiden schönsten Liedern gezaubert - „Was hat die Zeit mit uns gemacht“ und „Bis ans Ende der Welt“.