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So teilt Udo Lindenberg in Stuttgart auch gegen den Katholikentag aus
28.05.2022 Freitagabend präsentiert die deutsche Rock-Legende Udo Lindenberg in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle in Stuttgart seine neue Show. Er feiert den Rock‘n‘Roll und den Frieden auf der Welt auf seine ganz eigene Art.
Die Honky Tonk Show hat begonnen. Udo Lindenberg ist in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle, 10.000 Menschen erleben den Mann mit Hut beim ersten von zwei Stuttgarter Konzerten, wie er lässig, zehn Tage nur nach seinem 76. Geburtstag, über die Bühne tanzt.
Lindenberg lässt kaum ein Thema aus
Klar weiß Udo Lindenberg, dass Katholikentag ist in der Stadt – und er gießt Spott aus, lässt unkeusche Nonnen tanzen, Orgeln erklingen, singt dazu einen alten Klassiker von Heinz Rühmann: „Ich brech‘ die Herzen der stolzesten Fraun‘“. So böse kann er es nicht meinen, denn er sagt auch: „Bitte fahrt unsere schöne katholische Kirche nicht ganz gegen die Wand.“ Der Star der deutschen Rockmusik reist wieder einmal mit großer Entourage, macht die ganz große Show, ist cool und kritisch, lässt kein Thema aus und kaum einen Hit.
Und er singt jenes Lied, das er vor 41 Jahren zum ersten Mal sang – „ich habe gehofft, es eines Tages nicht mehr singen zu müssen“, sagt er. Der Tag ist nicht gekommen. Viele Kinder, Jugendliche sind auf der Bühne mit Udo Lindenberg im Jahr 2022, ein Chor, der mit ihm musikalisch die Frage stellt: „Wozu sind Kriege da?“ Für Lindenberg ist der Frieden eine Utopie, an der man festhalten muss, und der alte, leider aktuelle Song sorgt für Gänsehaut. Der Abend ist nicht zu Ende – viel Rock‘n‘Roll kommt noch, Balladen, tolle Bilder, Politik, Animationen, neuere Lieder und ganz alte: Die Odyssee geht weiter und Udo Lindenberg feiert sie, die „bunte Republik Deutschland“.
Text: Thomas Morawitzky
Fotos: Tine Acke