Udonauten Logbuch
Sonderflug nach Pankow
25.10.2008 | Kommentare [0] Berlin die Zweite. Und ein panikhistorisches Ereignis.
Samstag, 18. 10. 2008. Die Udonauten-Crew soll heute erneut in der Bundeshauptstadt landen. Erste Anzeichen darauf schon am frühen Nachmittag in der U2 Richtung Pankow: verdächtige Gestalten mit schwarzen Hüten und bemalten T-Shirts, Jeansjacken mit „Keine Panik“-Aufnähern. Alles pilgert zu dem Mann, der früher mal mit dem Berliner Bär Stepptanz trainierte und Olympischer Meister im Stabhochsprung über die Mauer war.
Stunden später. Das Udo-Ufo landet in der Max-Schmeling-Halle. Die Insassen „Wiederholungstäter“. Die Zuschauer vermutlich auch, denn als der Fliegemann seine Ansage machen will („Sie spielte...“) fallen die ihm ins Wort: „Celloooo!“ brüllt die ganze Halle. Er hat wohl die Überdosis Jungbrunnolin 3000 reingeschmissen, ist zweieinhalb Stunden lang fast am Kickboxen, nicht nur bei „Ich lieb dich überhaupt nicht mehr“ und dem Fernseher, den er dabei eintritt, macht Akrobatik auf dem Barhocker – diese Stadt macht ihn stark wie zwei, und zwar weil sie es selbst ist: „Ostberlin und Westberlin!“ Bei „Wenn du durchhängst“ fliegt eine Packung Kakao auf den Catwalk - die Symbolik? Nichts Genaues weiß man nicht... aber dass das Mädchen aus Ost-Berlin heute wieder hier ist, ja, soviel ist sicher. Sie war ja ein konkreter Teil dieser unbestimmten Sehnsucht, der Gewissheit, „dass so 'ne Mauer perverser Scheiß ist und weg muss!“ Und dann singt er davon, und man fühlt sich wie Tom Hanks, und hat Freudentränen in den Augen wie im November '89, feiert zusammen Panikgeschichte und deutsch-deutsche Geschichte, liegt sich in den Armen, und am Ende denkt Bernie Flottmann nicht nur, er wär ein Astronaut – er ist tatsächlich einer.
Samstag, 25. 10. 2008.
Heute vor genau 25 Jahren war Udos erster einziger legendärer Auftritt in der DDR, im Palast der Republik.
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