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Udo macht sein Ding
04.06.2022 Am Freitag machte Udo Lindenberg im Rahmen seiner "Udopium"-Tour in Bremen halt. Am Sonnabend gibt er in der ÖVB-Arena ein zweites Konzert. Warum die Show von Udo Lindenberg ziemlich spektakulär ist.
Um Punkt 20 Uhr fällt der Vorhang. Und schon die ersten Sekunden des "Udopium"-Konzertabends mit Udo Lindenberg in der vollen ÖVB-Arena geben einen Hinweis darauf, was Fans in den kommenden fast zweieinhalb Stunden erwarten wird: Eine spektakuläre Liveshow, bei der auf der Bühne so viel passiert, dass man manchmal gar nicht weiß, wo man zuerst hinschauen soll.
Ankunft auf der Erde
Alles beginnt mit einem Astronauten, der auf der LED-Großbildleinwand im Bühnenhintergrund durchs Weltall schwebt und von einem Flugzeug umkreist wird. Sobald dieses seinen Raketenantrieb startet, bebt die ganze Halle. Es ist die "Panik 1", die dann schließlich auch in Bremen landet und aus der – unter großem Jubel der Fans – Udo Lindenberg aussteigt. Doch was ist das? Da kommt noch ein Udo aus der Flugzeugtür und läuft die Treppe zur Bühne hinab. Und noch einer. Und noch einer. Ganze acht Udos – natürlich in Schwarz gekleidet, mit Hut und Sonnenbrille – stehen plötzlich vor dem Publikum. Der echte allerdings, der nutzt das Ablenkungsmanöver, um nur wenige Sekunden später auf einer Art Raketen-Plattform stehend von der Hallendecke hinunter zu schweben und mit seinem Panikorchester im Rücken "Woddy Woddy Wodka" zu singen. Die acht falschen Udos tanzen noch kurz um ihn herum, bevor sie von der Bühne verschwinden.
Reise durch fast 50 Jahre Musikgeschichte
Es folgt eine Reise durch die Musikgeschichte von 1973 bis heute. Lindenberg schmettert insgesamt 27 seiner Songs in die Halle, rennt dabei über die mit einem langen Steg in den Zuschauerraum hineinreichende Bühne, springt und tanzt, schleudert sein Mikrofon durch die Luft und heizt seinem Publikum mit typischen Lindenberg-Sprüchen wie "In euren Adern kocht das Blut, Karamba" oder "Ihr geht ab wie die Zäpfchen" an. Dabei vergisst man schnell, dass der Kultrocker bereits 76 Jahre alt ist.
Jedes einzelne Lied bekommt seine eigene Inszenierung mit Fotos, Videos und Animationen auf Großbildleinwand. Insgesamt 150 Leute gehören zu seiner Crew, verrät Lindenberg im Laufe des Abends. Neben seiner Band hat der Musiker noch Backgroundsänger, Tänzer, Artisten und sogar einen Kinderchor im Gepäck. Sie alle stürmen immer wieder in wechselnden Rollen die Bühne.
In "Wozu sind Kriege da?" macht Lindenberg den Kinderchor zu Botschaftern des Friedens. Wenn die Kinder mit auf ihre T-Shirts gedruckten Fadenkreuzen Zeilen wie "Sie steh'n sich gegenüber und könnten Freunde sein / Doch bevor sie sich kennenlernen schießen sie sich tot" singen, dann geht das schon sehr unter die Haut. Mit "Wir ziehen in den Frieden", bei dem im Hintergrund blau-gelbe Peacezeichen erleuchten, setzt Lindenberg seinen Appell ans Publikum fort.