Stuttgart, Porsche-Arena. Kurzes Aufwärmtraining. Captain und Crew werden gerüstet für die Schwerelosigkeit. Kosmische Kakophonie der verschiedenen Panikinstrumente. Frage, ob „Gegen die Strömung“ ja oder nein. Mikro übersteuert, Bass zu laut, Gitarre zu leise. Carola wird eingetuned, Schleuderfinger und Schlackerknie vom Major U auch, Ellens Cello-Fingerfertigkeiten geübt. „Gestern war so ein fettes Brummen hinter der Bühne..!“ der Captain ausm Cockpit. - „Ich weiß was es war, passiert nicht mehr“, so die Stimme hinter dem Mischpult. Alles klar. Dann Sprung über die Schallmauer, Nathalies Stimme entschwebt in ferne Galaxien. Kameratest, kleine Änderungen im ersten Song, und Umprogrammierungen in den LED-Projektionen, für Angelas Park, heute als Special Guest im Programm. Im Moment sitzen sie in der Mitte der leeren Halle auf dem Boden, was von weitem sehr entspannt aussieht. Der Schein trügt aber. Den ersten Panikpreis der Welt haben sie gemeinsam gewonnen, diesen Sommer in Calw. Wenn sie aufgeregt ist, redet sie noch schneller, die quirlige Sängerin, über die ein Udo Lindenberg, seines Zeichens Meister des dahingeschnodderten Worts sagt, sie würde immer so undeutlich sprechen, ja sogar nuscheln. Heute sind seine Socken türkis-schwarz kariert, dadurch büßen sie viel von ihrer radioaktiven Leuchtwirkung ein. Wann sollen denn die Schuhe kommen, zu welcher Textzeile? Wie ein Ufo werden sie eingeflogen, mit Eddy Kante am Steuer. Hanno von der Technik tippt auf seine nicht vorhandene Armbanduhr. „Oh! Stromfreie Bude!“ ruft Jörg Sander. Ben Streubel übernimmt heute die Märtyrerrolle, „für den Überblick, für unseren Oberdurchblicksman“ einmal die Fahrt nach oben im Raumanzug. Außer Hobby-Astronaut ist er außerdem erklärter Bertram Engel-Fan – der übrigens schon jetzt mit überirdischer Power draufhaut. Und gleich ist Einlass.

Foto: Tine Acke