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Vor seinem Konzert in Dresden

15.06.2022

Udo Lindenberg verrät, warum "Udopium" die beste Droge ist

Dresden - Udo Lindenberg (76) ist nach langer Pandemie-Pause wieder auf großer Tournee. Auf die Bühne geht er natürlich mit seinen unverzichtbaren Utensilien: Hut, Sonnenbrille und Friedensbotschaften. Am Samstag spielt der Panikrocker im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion sein neues Programm "Udopium 2022", es gibt noch wenige Stehplatz-Tickets (ab 60,45 Euro). Im TAG24-Interview spricht Lindenberg über Corona, Krieg und Frieden, die "Panikperlen" der Show und den Rausch der Bühne als sein Lebenselixier.

TAG24: Tag, Udo! Nicht mehr lange bis zum Konzert in Dresden - wie "heiß" bist Du, wieder loszulegen?

Udo Lindenberg: "Wir freuen uns gigantisch auf Dresden, waren so lange nicht mehr da. Wir haben uns jetzt schon gut heißgespielt und können es kaum erwarten, das sächsische Ober-Temperament zu erleben. Für mich ist die Bühne wie Droge, mein Lebenselixier. Aber da sind ja nicht nur die Sänger, die Band - es ist das Publikum, unsere ganze Panikfamilie, der Clan der Lindianer. In den vergangenen drei Jahren haben wir gemerkt, wie sehr wir uns fehlen. Jetzt ist der Dealer wieder da, in Eurem Super-Stadion… mit der besten Droge - Udopium."

TAG24: Die Tournee, die 2020 schon hätte laufen sollen, musste wegen Corona abgeblasen werden. Was hast Du gemacht in der Zeit, wo nichts ging?

Udo Lindenberg: "Ich schlich durch die endlosen Gänge im Hotel Atlantic, wie Jack Nicholson im spooky Movie Shining. Ich war da ja der einzige Gast. Ich hab gedacht, es spukt. Gute Geister, böse Geister, Flaschengeister - und Funksignale mit diversen UFO-Besatzungen habe ich empfangen. Außerdem hab ich viel Sport gemacht, um mich fit zu halten, für den Tag, wenn es wieder losgeht."

TAG24: Ist das Konzept der "Udopium"-Tour identisch mit den Plänen von 2020 oder habt Ihr noch mal dran gebastelt?

Udo Lindenberg: "Wir bringen unsere großen Hits, die geliebten Panikperlen, aber auch neue Songs, die wir noch nie live gespielt haben. Dazu unser ganzes Panik-Theater mit Tänzerinnen, Artisten, fliegenden Kardinälen… Action ohne Ende, neue Showbilder und eine Band wie ein Geschenk der Götter. Alles sooo el geilo, dass ich da jeden Abend selber hingehe."

"Uns war es immer wichtig, auch klare politische Haltung zu zeigen"

TAG24: Du bist seit Langem Friedensaktivist: Inwieweit thematisiert Ihr auf der Tour den Angriff Russlands auf die Ukraine?

Udo Lindenberg: "Wir spielen unsere Friedenssongs. 'Wozu sind Kriege da' - der Song ist ja nun schon fast 40 Jahre alt und ich muss ihn immer noch singen. Durch den verbrecherischen Krieg Putins gegen die Ukraine ist er ja gerade wieder von erschreckender Aktualität. Vergessen wir aber auch nicht all die anderen Kriege, die auf der Welt toben: Syrien, Mali, Sudan, Jemen. Wenn die Menschheit nicht die Kriege beendet, werden die Kriege einmal die Menschheit beenden.

Wir spielen auch den Song 'Komm, wir ziehen in den Frieden' - und wenn auch mancher heute sagt, Pazifismus wäre naiv, dürfen wir, bei allem Realismus, unsere Utopien niemals aufgeben: Utopien von einer sicheren Zukunft für alle Kinder auf unserem Planeten - in der Ukraine, in Russland, in Deutschland und überall auf der Welt."

 
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