Udo Lindenberg freut sich auf eine besondere Ausstellung in Oberhausen: „Yeah! Das Udoversum knallt kometenartig mitten ins Ruhrgebeat hinein.“
Endspurt in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen: Noch bis zum 15. Juni ist dort die Loriot-Schau „Ach was“ zu sehen. Doch der Nachfolger scharrt schon mit den Hufen: Nur zwei Wochen nach dem letzten Loriot-Tag müssen die Werke von Udo Lindenberg in der Galerie wohl platziert sein. Am 29. Juni öffnet „Kometenhaft panisch. Likörelle, Udogramme, nackte Akte & mehr“.
Mit der Unterstützung der Essener Brost-Stiftung kommt das Udoversum ins Ruhrgebiet. Die Ludwiggalerie freut sich schon jetzt auf das „Universalgenie“ Udo Lindenberg. Seit Mitte der 1990er Jahre habe der zunächst als Sänger bekannt gewordene Künstler „ein umfangreiches malerisches Werk mit großem Wiedererkennungswert geschaffen“, heißt es in der Ankündigung der Ludwiggalerie.
Blick ins Udoversum gefällig? Die Menschenfamilie tummelt sich lebens- und liebeslustig im friedlichen Miteinander. Astronaut und Vampir wandern ebenso auf die Leinwand wie Detektiv Coolman, Elli Pyrelli, Rudi Ratlos, Familie Kabeljau oder die Klavierlehrerin. Und über allem hebt der Komet ab. Lindenberg habe als Sänger Musikgeschichte geschrieben und als Maler und Zeichner ein eigenwilliges, buntes, an Comic und Cartoon orientiertes Œuvre geschaffen. In der Oberhausener Ausstellung soll er in all seinen Facetten vorgestellt werden.
„Yeah! Das Udoversum knallt kometenartig mitten ins Ruhrgebeat hinein. Udo is coming home nach NRW. Meine Babys, also meine Bilder, dürfen ins feine Schloss Oberhausen einziehen, genauso, wie die ganze Panik-History.“
So viel verrät das Team der Ludwiggalerie zur Ausstellung: Ernsthafte Themen wie der Zyklus zu Goethes Hauptwerk Faust, die Auseinandersetzung mit den biblischen Geboten oder seine klare politische Haltung im Kampf gegen rechte Gesinnung – mit den Pimmelköppen wurde eine eigene Spezies geschaffen – stehen neben den munteren nackten Akten oder der losschippernden Andrea Doria. Musen und Göttinnen gehören ebenso zum festen Personal wie der Paniker selbst: Hut und Sonnenbrille als Synonym.
Mit den Likörellen hat Lindenberg übrigens eine eigene Technik gefunden, dessen Bezeichnung er sich als Patent hat schützen lassen. Die Farbpalette ist recht breit: Bananenlikör für ein dunkles und Eierlikör für ein helles Gelb, Pfefferminzlikör für Grün, Kirschlikör für Rot oder Blue Curaçao für Blau. Einzigartig ist, dass die Ausstellung mit ganz frühen, noch nie ausgestellten Zeichnungen und Skizzen die Entwicklung seines unkonventionellen Stils nachvollziehbar werden lässt.
Sogar der Meister selbst wird in der Ankündigung bereits zitiert: „Yeah! The Udoversum poppt artig mitten ins Ruhrgebeat hinein.
Text: Nadine Gewehr, WAZ
Fotos: Tine Acke