07. April 2025Udo Lindenberg im Abaton: Keine Panik, der will doch nur küssen
Quelle
Hamburger Abendblatt, 06.04.2025
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Tine Acke
Der Besuch des Musikers war für die Vorführung seines Biopics angekündigt. Doch statt einem tauchten gleich zwei Panik-Rocker auf.
Hamburg. Fans des Panik-Rockers mussten am Sonntagabend im Abaton ganz genau hingucken. In Udo-Uniform – Hut, Sonnenbrille und Zigarre – wanderte ein Mann durch das Kino im Grindelviertel. Immerhin war das Erscheinen des Musikers angekündigt. Doch bei genauerem Hinsehen wurde klar, dass nicht Udo Lindenberg höchstpersönlich, sondern ein Double den Kinobesuchern Eierlikör servierte. Der Grund: Das Biopic „Lindenberg! Mach dein Ding“, lief am Sonntag im Rahmen der Reihe „Eine Stadt sieht einen Film“ in 18 Hamburger Kinos.
Mit den Worten „Hallöchen, Leute. Guten Morgen!“ betrat der „echte“ Udo Lindenberg um 20.30 Uhr den Kinosaal – für Rock-Musiker gelten eben andere Tageszeiten. „Wir sind sehr dankbar, dass die Stadt sich diesem Film mit so einer Leidenschaft noch mal zuwendet.“ Das Biopic ist 2020 erschienen und wurde nun, fünf Jahre später, wieder auf die Leinwände gebracht. Während Lindenberg erst am Abend aufschlug, war das Film-Team rund um Regisseurin Hermine Huntgeburth im Rahmen der zehnten Ausgabe von „Eine Stadt sieht einen Film“ bereits seit 11 Uhr in Hamburger Kinos unterwegs.
Fotograf*in: Tine Acke
Der Film nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch Lindenbergs Vergangenheit, von seiner Kindheit bis zum Start seiner Karriere. „Da haben wir uns so rumgetrieben, wussten nicht genau wo lang“, erinnerte sich der Musiker. „Wer kann diesen Strolch nur rüberbringen?“, habe er sich vor den Dreharbeiten gefragt.
Die Wahl fiel auf den Schauspieler Jan Bülow, dem Lindenberg an diesem Abend immer wieder eng umschlungen etwas zuflüsterte und ihm sogar einen dicken Schmatzer auf die Lippen gab. „Ich habe in der Sekunde gewusst, he is the one and only“, sagte der Musiker. Eine Lindenberg/Bülow-Koproduktion – Ständchen samt Tanzeinlage – gab es nach der Vorführung obendrauf.
Der Film endet mit dem „Andrea Doria“-Konzert in der heutigen Laeiszhalle. Genug Stoff für einen zweiten Teil gäbe es also allemal. „Erst mal haben wir ja nächstes Jahr Udos 80. Geburtstag, da müssen wir ja was machen“, sagte Produzent Michael Lehmann. Ob tatsächlich schon ein neues Projekt in Arbeit ist, blieb jedoch ungewiss. Das Drehbuch dieses Tages sollte jedoch noch weitergeschrieben werden. Eine After-Show-Party in der Alten Liebe auf dem Spielbudenplatz war angekündigt. Viele Eierlikörflaschen und der Ausgang des Abends dürften offen sein.